index introductio imagines || partitura exemplar translatio bibliographia e-mail

CTH 459.1

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 459.1 (INTR 2016-06-21)

Ein mugawar für den Wettergott, vom einem Seher durchgeführt (CTH 459.1)

Textzeugnisse

A

KBo 48.110

450/w

B

KUB 9.9

Bo 2947

A. Vs. I 1-9

C

KBo 13.130

410/t

A. Vs. I 3-8

D

D1

KBo 49.153

237/t

A. Vs. I 4-9

D2

(+) KBo 13.93

256/u

Rs. (IV) 11'-13' = C. Rs. IV 1'-3'

Literatur

Groddek D. 2012b, 77; Groddek D. 2013a, 94-95.

Editionsgeschichte

Exemplar A wurde von Ch. Rüster 2007 als KBo 48.110 in Autographie publiziert. In der Inhaltsübersicht von KBo 48 werden die drei Duplikate erwähnt, jedoch ist das Ritual versehentlich als Kizzuwatna-Ritual (CTH 500) bezeichnet.

Exemplar B legte H. Ehelolf in Autographie 1923 als KUB 9.9 vor.

Exemplar C ist von H. Otten 1967 als KBo 13.130 ohne Angabe im Inhaltsverzeichnis publiziert worden.

Exemplar D1 wurde von G. Torri 2006 als KBo 49.153 in Autographie publiziert. Im Inhaltsverzeichnis wird der Sandwich-Join mit KBo 13.93 (= D2, publiziert von H. Otten 1967) erwähnt. Hier ist das Ritual als „mugawar für den Wettergott, ausgeführt von den LÚ.MEŠḪAL“ bezeichnet1.

Inhaltsübersicht

Trotz der vier Exemplare ist dieses Ritual sehr schlecht überliefert; nur die Anfangszeilen und der Endteil mit dem Kolophon sind erhalten.

Das Ritual enthält ein mugawar für den Wettergott, das von einem Seher durchführt wird. Anscheinend nehmen noch weitere Seher an den Ritualhandlungen teil (vgl. kolon 3). Anrufungen (mugawar) für verschiedene Götter sind eine verbreitete literarische Gattung bei den Hethitern. Beweis dafür sind die zahlreichen Einträge in den sogenannten Tontafelkatalogen2. Anrufungen für den Wettergott selbst sind ebenso bekannt, auch wenn sie nie von einem Seher (ḪAL) durchgeführt werden.

Betrachtungen zu diesem Ritual sind kaum möglich. Der Ausdruck in kolon 18 könnte auf das Vorkommen des Königs anspielen, da er das TÚGNÍG.LÁM-Gewand oft anzieht. Andererseits könnte die Erwähnung der Göttin Ḫepat in kolon 20 auf ein hurritisches Milieu hinweisen.

© Universität Mainz – Institut für Altertumswissenschaften/Altorientalische Philologie

1

Der dort erwähnte Vergleich mit KBo 31.106 Vs. I 1 ff. bleibt mir unklar.

2

S. Dardano P. 2006a, 301 (im Glossar).


Editio ultima: 2016-06-21






Valid XHTML 1.0 Transitional